Neulich war ich einmal wieder bei Juha zu Besuch. Es ist erstaunlich, wie sich die Zeiten ändern. Früher saßen wir einfach den ganzen Tag vorm Rechner und haben GTA gespielt, bis wir beide (ja, irgendwann auch ich) die Stadt nahezu auswendig konnten und alle 100 Pakete gefunden hatten.

Dieses Jahr waren wir nahezu jeden Tag beim Sport, ja sogar freiwillig in einem Museum (Animals inside out) und es war trotzdem genauso großartig (mahtava) wie sonst. Dann waren wir noch in der Sommerhütte eines Kumpels und haben dort ein Wochenende lang getrunken, sauniert und gegessen. Was man halt so in Finnland macht, wenn man sich mal richtig hart entspannen will. Dabei wurde natürlich nicht die Möglichkeit ausgelassen im Eiswasser baden zu gehen. Wir haben genau wie letztes Jahr mit einiger Handarbeit ein Loch ins Eis bohren und sägen müssen und sind dann von der Sauna aus direkt einmal rein. Ohne den Gruppenzwang mit den anderen zusammen hätte ich das niemals gemacht, aber das Bier und der soziale Druck haben dann ihr übriges getan.

Ich habe mich jetzt auch mal bei memrise.com angemeldet und schaue mal, wie viel Finnisch ich bis zu meinem nächsten Besuch in Helsinki in mein Hirn bekomme. Ich bezweifle ja sehr, dass ich bis nächstes Jahr durchhalte jeden Tag ein klein wenig dafür zu tun, aber man weiß ja nie – vielleicht klappt es ja. So richtig lohnend ist es ja nun auch nicht, weil die Sprache fast ausschließlich in Finnland gesprochen wird. Hierbei sind ein paar ethnische Minderheiten in Norwegen, Schweden und Estland nicht wirklich das, was man braucht um als Weltsprache qualifiziert zu sein.

Alles in Allem bekommt man in Finnland ziemlich schnell mit, dass die Leute und das Land einiges verstanden haben und die ganze Organisation und worauf der Staat seinen Fokus zu legen scheint, sind genau die Dinge, die ich hier manchmal vermisse.